Unsere Kirche

Unsere Kirche und der Ort (Sconewolde) werden erstmals erwähnt in einer Urkunde aus dem Jahre 1240. Die von Lübecker Benediktinermönchen angelegte Kirche gehört zu einer Reihe jüngerer Feldsteinkirchen, die zum Ende der Kolonisationszeit in Ostholstein errichtet wurden. In der vom Abt Johannes des St. Johannisklosters zu Lübeck ausgestellten Urkunde heißt es: "Diese Kirche haben wir gebaut, damit durch Nähe und Bequemlichkeit des Gottesdienstes desto leichter Leute zum Ausroden, Bebauen und Bewohnen des vorher wüsten, unbebauten und unbewohnbaren Waldes angereizt würden." Kolonisierung und Christianisierung des Landes gingen Hand in Hand.

Nach vier Jahrhunderten heißt es im Protokoll einer Kirchenvisitation von 1641:
"Mit dem Kirchengebäude hat es eine armselige Gelegenheit, die siehet fast einer Scheunen ähnlicher als einem Gotteshause ... das Mauerwerk zerrissen, allenthalben baufällig."
Als die glatte Feldsteinmauer im Osten der Kirche einstürzte, wurde sie 1693 durch eine apsisähnliche Rückwand ersetzt und der Altarraum erhielt seine jetzige Form. Eine hiesige Ziegelei in Neversdorf lieferte die roten Backsteine.

Der Altar aus dem Jahre 1762 wird der Werkstatt Georg Moser aus Eutin zugeschrieben. Die Figuren stellen die vier Evangelisten mit ihren Symbolen dar: Matthäus mit der Bibel, Johannes mit dem Adler, Lukas mit dem Stier und Markus mit dem Löwen. Das auf Bleiblech gemalte, eine Kreuzigungsszene darstellende Altarbild ist älter als der Altar und beeindruckt mit seiner Hell-Dunkel-Wirkung: In der Dunkelheit von Leiden und Sterben erringt Gott den Sieg am Kreuz auf Golgatha. Die steinerne Tischplatte des ersten Altars wurde an der Wand rechts vor dem Eingang zum Kirchenraum angebracht.

Die aus Eichenholz geschnitzte Kanzel ist ein Geschenk des Bischofs Hans von Lübeck und seiner Gemahlin aus dem Jahre 1647. Sie ist das älteste Inventar der Kirche und trägt die Wappen der Spender. Die beiden Felder an den Seiten erinnern an Glaube und Liebe als der von der Kanzel zu predigenden Botschaft.

Der von der Decke hängende Taufengel hält eine in einen Lorbeerkranz eingelassene Taufschale und übernahm 1759 die Funktion einer auf hölzernen Füßen stehenden Granitschale. Die im 18. Jahrhundert in den norddeutschen Kirchen beliebten Taufengel wurden so aufgehängt, dass sie zur Taufe abgesenkt werden konnten. Sie symbolisieren die Öffnung des Himmels für die Getauften.

Hinter dem Taufengel steht an der Südseite der Kirche das 1884 erneuerte Fürstengestühl des Herzogs von Oldenburg, dem Kirchenpatron, und seiner Familie. Die Krönung des Gestühls, das von Löwen gehaltene herrschaftliche Wappen der Fürstbischöfe von Lübeck, stammt aus dem Jahre 1667.

Der markante, weithin sichtbare neugotische Turm wurde in den Jahren 1852 bis 1857 erbaut und 1858 mit der bis heute erhaltenen Uhr versehen.

Der Kirchturm mit dem heutigen Haupteingang wurde von 1852 bis 1857 geplant und gebaut, nachdem ein im Südwesten des Kirchhofes stehender hölzerner Glockenturm wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Ein Jahr später setzte der Eutiner Uhrmachermeister Harkensee die Uhr ein.

Die Orgel wurde 1884 vom Orgelbauer Marcussen und Sohn aus Appenrade gebaut (Renovierung 1972). Aus diesem Grund wurde damals die Holzdecke durch das Tonnengewölbe ersetzt und gleichzeitig das schadhafte Kirchendach erneuert. Infolge des Krieges ist nur ein alter Kronleuchter erhalten geblieben. Ein neuer Leuchter wurde1962 vom damaligen Kirchenvorstand gestiftet. In jenem Jahr wurde der Chorraum mit hellen Marmorfliesen ausgestattet und eine weitere Stufe eingezogen. Diese Maßnahmen und umfassende Renovierungen 1987/88 gaben dem Innenraum der Kirche sein heutiges Aussehen. Die letzte Baumaßnahme war die Erneuerung des Kirchturmdaches im Jahre 2002.

Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Kirche zu erhalten als Zeugnis des Glaubens und als Ort, an dem sich die Gemeinde zusammenfindet und Menschen Kraft und Ermutigung geschenkt wird.

Neben der Kirche steht die ehemalige Leichenhalle aus dem Jahr 1939. Sie wurde am Volkstrauertag 2019 umgewidmet zu einem modernen „Gedenkort für die Opfer von Krieg und Gewalt“. Das Gebäude beherbergt sämtliche ehemals in der Kirche aufbewahrten Memorabilien, die an die Kriege des 19. und 20. Jahrhunderts erinnern. Der Gedenkort ist täglich geöffnet. Näheres lesen Sie unter der Rubrik Erinnern und Gedenken.